„Ich muss alles zehnmal sagen – Konsequenz in der Erziehung!“

Thematischer Elternabend: „In die Zukunft investieren – Kinder tüchtig machen“

Am 1. April 2025 luden die Schulsozialarbeiterinnen der Adam-Ries-, der Fucik- und der Gert-Fröbe-Schule interessierte Eltern und Fachkräfte zu einem unterhaltsamen Vortrag des Familientherapeuten Dieter Leicht ein. Zahlreiche Eltern und Fachleute kamen der Einladung nach und informierten sich darüber, welche Grundlagen sie ihren Kindern mitgeben können, damit diese in unserer sich schnell entwickelnden Welt in Zukunft bewusst, zielstrebig und erfolgreich agieren können. Dieter Leicht präsentierte einige wichtige Punkte, die als Grundvoraussetzungen dafür dienen:

  1. Gute Heimat = ein „Nest“ geben
  • Gebt euren Kindern, wenn sie klein sind, Wurzeln und, wenn sie groß sind, Flügel.
  • Kinder suchen Halt; ohne Halt hat der Mensch Angst.
  • Der Halt ist in der Natur: Ein junger Baum braucht einen Stock, um gerade zu wachsen und Halt zu haben. Deshalb wird er zur Sicherheit angebunden. Auch Kinder brauchen Grenzen, um sicher aufwachsen zu können.
  • Wer keine Grenzen akzeptiert, hat später Schwierigkeiten.
  1. Maßvolle Welt vermitteln
  • Kinder müssen ein „NEIN“ lernen: Verzichten lernen!
  • Wenn Kinder immer alles bekommen, lernen sie nicht, auf etwas zu verzichten.
  • Selbstbeherrschung ist wichtig; andernfalls werden sie fremdbeherrscht.
  • Wir müssen den Kindern Selbstbeherrschung lernen und sie nicht verwöhnen. Verwöhnte Kinder haben es schwer, Eigenverantwortung zu übernehmen und werden nicht aktiv.
  1. Schnelllebige Zeit und unsere Entscheidungen
  • Entscheidungsfreude ist wichtig: Ein Mensch, der sich nicht entscheiden kann, bleibt stehen.
  • Angst vor Fehlern hindert uns daran, Entscheidungen zu treffen.
  • Bestraft das Kind nicht bei Fehlern; das führt sonst zu Passivität. Statt zu schimpfen, fragt, wie das Kind wieder aus der Situation herauskommt. Eine Umarmung und die Frage „Wie geht’s weiter?“ sind oft hilfreicher.
  1. Kommunikation
  • Bewahrt Traditionen wie gemeinsames Essen, gemeinsame Ausflüge und gemeinsames Reden.
  • Wenn wir das aufgeben, verlieren wir unseren Halt.
  • Das Negative zieht das Kind runter und demotiviert es. Kinder brauchen Zuversicht.
  • Jeder Mensch hat Stärken! Wie es in den Wald hineinruft, so kommt es zurück.
  1. Mut zur Echtheit
  • Wir leben am besten, wo wir so sein können, wie wir sind.
  • Kinder sollen das leben können, was in ihnen steckt.
  • Wir dürfen nur helfen, aber nicht zu sehr drücken.
  • Der Mensch darf seine Gaben entwickeln.

Wir planen im März nächsten Jahres eine weitere Vorlesung mit Dieter Leicht und freuen uns schon auf ein neues und interessantes Thema. Vielen Dank an alle, die teilgenommen haben und ihr Interesse an der Erziehung und Förderung unserer Kinder zeigen! Dieser Beitrag soll weiterhin allen Interessierten eine Möglichkeit geben, die Ansätze aufzuzeigen, die Kinder „tüchtig“ zu machen.

Herzlichst Ihre N. Kupke (Schulsozialarbeit Gert-Fröbe-Schule)

Fotos: pixabay.de (2), dieter-licht.de (1)